Zink-Nickel: Ein Beschichtungsverfahren auf der Höhe der Zeit

Weiterentwicklungen machen das Verfahren so aktuell wie eh und je

Zink-Nickel ist seit über 30 Jahren ein bewährtes Verfahren in der Oberflächenbeschichtung – aber zugleich die Antwort auf vielfältige neue Oberflächenanforderungen von der E-Mobilität bis zur Beschichtung großer Dimensionen.

Der heute übliche Materialmix im Fahrzeugbau gewinnt durch Zink-Nickel neue konstruktionstechnische Freiheitsgrade, da eine Zink-Nickel-Beschichtung der Stahlteile eine direkte Verbindung von Stahl und Aluminiumteilen ermöglicht. Zink-Nickel ist eine geeignete Oberfläche für konventionelle Verbrennungstechnologien als auch für die Elektromobilität. Werden beispielsweise Akku- oder Batteriegehäuse, Batteriewannen oder auch Batteriedeckel aus Stahl hergestellt, bietet eine galvanisch abgeschiedene Zink-Nickel-Legierung einen idealen Korrosionsschutz. Gleichzeitig überzeugt Zink-Nickel mit einer hervorragenden Temperaturbeständigkeit. Geeignete Nachbehandlung (Topcoats und Versiegelungen) steigern die Korrosionsbeständigkeit, aber auch die Beständigkeit gegen verschiedene Medien zusätzlich. Mittlerweile ist ein Korrosionsschutz von bis zu 1000 Stunden Beständigkeit gegen Rotrost (Salzsprühnebeltest) möglich.

Zink-Nickel-Beschichtung in der Überdimension

Wichtig für Bauteile aus der E-Mobilität wie Batteriewannen sind auch die Dimensionen, in denen beschichtet werden kann. Auch OEM-Zulieferer mit Rohrleitungen, Unternehmen aus dem Bereich Nutzfahrzeuge, Sonderanlagenbau und Offshore sowie Hersteller von Wälz-, Gleit- und Kugellagern haben häufig Bauteile mit großen Abmessungen. So etwa Rohre aus dem Bereich der Hydraulik oder des Fluidmanagements im Fahrzeug sowie  Dichtungselemente von Antrieben im Offshorebereich. Diese überdimensionierten Bauteile sind schon aufgrund ihrer Abmessungen nicht gerade „Standard“ in Beschichtungsanlagen, und nicht jeder Zink-Nickel-Beschichter kann in den geforderten Dimensionen beschichten.

Mit der Option, Bauteile von bis zu 4.000 mm Länge, 2.000 mm Durchmesser und 300 mm Tiefe zu beschichten, bietet die Holzapfel Group hier außergewöhnliche Beschichtungs-Dimensionen.

Hierbei kommt den Kunden zugute, dass die Holzapfel Group mit ihrer eigenen Gestellentwicklung auch die Gestelle der Beschichtungsanlagen an die besonders dimensionierten Bauteile anpassen kann. So wird etwa eine besondere Gestelltechnik benötigt, um ein Aufschwingen der Bauteile im Serienprozess zu vermeiden und die rundum gleichmäßige Schichtdicke sicherzustellen.

Lösung für Windkraftanlagen und für Bauteile, die nach der Beschichtung gebogen werden

Diese Beschichtungsmöglichkeiten stellen auch eine Lösung für Aufgabenstellungen dar, bei denen Bauteile für Windkraftanlagen im Offshorebereich vor Korrosion geschützt werden müssen. So wurden bereits Bauteile mit einem Durchmesser von 1850mm beschichtet, die mit einem äußerst hohen Korrosionsschutz (> 1000 h im Salzsprühnebeltest) auch die Seewasserbeständigkeit gewährleisten. Auch die biegefähige Zink-Nickel-Beschichtung FleXXKorr kann bei besonderen Bauteil-Dimensionen aufgebracht werden: Hier beschichtet die Holzapfel Group 4m lange Rohrleitungen mit duktilem ZnNi, das nach der Beschichtung um 180° gebogen wird und dennoch den Korrosionsschutz in vollem Umfang gewährleistet.

Stetige Weiterentwicklung – auch wenn der „Teufel im Detail“ steckt

Was tun, wenn ein Bauteil eine Beschichtung benötigt, diese aber einen DMC-Code unlesbar macht? Manchmal steckt der Teufel eben im Detail. Doch auch für solche Fälle bietet die Holzapfel Group Lösungen: So gewährleistet eine partielle Zn-Ni Beschichtung die Lesbarkeit des DMC-Codes und damit auch die Chargenrückverfolgbarkeit. Der Code wird nicht mitbeschichtet, d.h. partiell beschichtungsfrei gelassen, und ist dann weiterhin mittels Scanner lesbar. Der beschichtungsfreie Bereich wird auch durch besondere Gestelltechnik erreicht.

Vorteile der Zink-Nickel-Beschichtung:

• Wirtschaftliches Verfahren
• Hoher Langzeit-Korrosionsschutz gegen Temperatur-, Streusalz- und Klimabelastungen
• Duktile Oberfläch
• Biege- und Bördelfähigkeit
• Gute thermische Belastbarkeit
• Keine Kontaktkorrosion zu Aluminium
• Anlagentechnik: Partielle Beschichtung möglich
• Innenbeschichtung durch Innenanodentechnik
• Geeignet für E-Mobilität
• Geeignet für große Dimensionen
• Kombinationsbeschichtungen möglich, bspw. ZnNi plus KTL